Buchweizen Update

Liebe Kunden, Freunde und Weggefährten,

erinnert ihr euch noch an das Buchweizen Projekt zusammen mit der Uni Hohenheim? Wir verfolgen das Thema Buchweizen weiter und haben den ein oder anderen Backversuch bei uns durchgeführt. Außerdem wollen wir bald eine Aktion dazu starten. Heute berichten wir also etwas ausführlicher über das spannende Knöterichgewächs. 

Warum begeistert das Pseudogetreide überhaupt so sehr? Fangen wir am Anfang der Wertschöpfungskette an. Buchweizen ist eine relativ anspruchslose Kultur mit geringem Nährstoffbedarf. Der Einsatz von Düngemitteln ist nicht nötig, da Buchweizen mit dem auskommt was bereits im Boden ist. Landwirte haben dementsprechend eine hohe Flexibilität bei der Standortwahl. Besonders die späte Aussaat als Folgekultur hat sich bei den Feldversuchen als sehr interessant herausgestellt. Determinierte (im Wachstum begrenzte) Buchweizen Sorten bieten das Potential für zwei Ernten im Jahr auf der gleichen Fläche, anstatt einer Ernte. Und das ohne allzu großen zusätzlichen Aufwand! Doch nicht nur der Landwirtschaft könnten die Erkenntnisse in Zukunft zu Gute kommen. Besonders für die Biodiversität und Artenvielfalt in der offenen Flur stellt Buchweizen eine interessante Alternative dar. Das Blühangebot ist, wenn der Buchweizen blüht, bereits sehr spärlich in der Agrarlandschaft. Blühende Flächen des Knöterichgewächses stehen konträr zu schmalen Blühstreifen, welche meistens lediglich am Feldrand platziert werden. Die Biotop Vernetzung und das zusätzliche Nahrungsangebot können durch den Buchweizen Anbau auf wirksameren Maßstab umgesetzt werden.

Für uns Menschen sind nicht die Blüten, sondern die Körner vom Buchweizen interessant. Das aus Zentralasien stammende Gewächs enthält viel bedeutsame Inhaltsstoffe wie ein breites Aminosäuren Spektrum, Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Phosphor und Magnesium. Zudem besticht er durch einen hohen Eiweißgehalt und ist reich an Ballaststoffen! Außerdem hält Buchweizen lange satt. Die gleichmäßige und langanhaltende Sättigung wirkt sich stabilisierend auf den Blutzucker Spiegel aus. Das macht ihn für Menschen mit Heißhunger Attacken oder Diabetes Vorerkrankungen besonders interessant! Die Präambel Superfood hat Buchweizen also allemal verdient!

Er ist eine absolute Bereicherung für eine vollwertige und ausgeglichene Ernährung. Geschmacklich überzeugt er durch kräftige Aromen, die sich im herben und nussigen Bereich befinden. Ideal für pikante und süße Speisen! Für die gelungene Teigzubereitung ist jedoch einiges an Fachkompetenz nötig, weiß Steffen: „Unbehandelte Mehle zu verwenden ist enorm wichtig wegen der Enzymaktivität. Die deutlichen Unterschiede der einzelnen Buchweizen Sorten untereinander, sind uns schon bei den ersten Backversuchen aufgefallen. Manchmal muss langsamer geknetet werden, um das gewünschte Teigvolumen zu erreichen, bei anderen Sorten muss der Buchweizenanteil im Teig angepasst werden. Handwerksbäckereien, die mit dem Rohstoff umgehen können, bietet sich durch den Buchweizen eine spannende Sortimentserweiterung“, ist sich Steffen sicher.  

Ziel des Buchweizen Projekts der Uni Hohenheim und Prof. Dr. Longins: Die Entwicklung eines Anbausystems für Buchweizen, Sortenscreening und Einarbeitung von Grundkenntnissen der Züchtung von Sorten. Hierbei war die ganze Wertschöpfungskette beteiligt. 

Lust auf Buchweizen Produkte bekommen? Wir tüfteln weiter! Unseren Sarazener Laib mit Buchweizenvollkornmehl erhaltet ihr diese Woche am Freitag den 14.05.21. Üblicherweise gibt es ihn an Donnerstagen. Verzehrs Empfehlung von Max: Camembert, Feigenmarmelade und Sarazener Laib.

Wir danken euch für das Interesse an unserer Handwerksbäckerei!

Das gesamte Team der Bäckerei Leonhardt